Gewalt gegen Frauen

(der folgende Text ist ausschließlich dem Material von Signal entnommen: Tel. 030 / 275 95 353, info@signal-intervention.de )

Schauen Sie nicht weg, Informieren Sie sich und holen Sie sich Hilfe:

Bundesweites Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“   08000 / 116 016 (24h)

Für Betroffene, Bezugspersonen und Fachpersonen

BIG Hotline bei häuslicher Gewalt (Berlin) 030 / 611 03 00

(tgl. 8-23 Uhr) Für Betroffene, Bezugspersonen und Fachpersonen

Opferhilfe Berlin       030 / 395 28 67 

Auch für Männer, die von Gewalt betroffen sind  (Mo-Fr 10-13 Uhr; Di/Do 15-18 Uhr)

Medizinische Kinderschutzhotline     0800 / 19 210 00 (24h)

Für Fachpersonen bei Verdachtsfällen von Kindesmisshandlung, Vernachlässigung und sexuellem Kindesmissbrauch

Hotline Kinderschutz (Berlin)     030 / 61 00 66

(24h) bei Verdachtsfällen von Kindesmisshandlung, Vernachlässigung und sexuellem Kindesmissbrauch

LARA – Fachstelle bei sexualisierter Gewalt   030 / 216 88 88

(Mo-Fr  9-18 Uhr) Für Betroffene, Bezugspersonen und Fachpersonen

Gewaltschutzambulanz      030 / 450 570 270

(Mo-Fr  8:30-15 Uhr) Für gerichtsfeste Dokumentation und Spurensicherung

Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe: www.frauen-gegen-gewalt.de/de/hilfe-vor-ort.html

Frauenhäuser: https://www.frauenhauskoordinierung.de/hilfe-bei-gewalt/frauenhaussuche/

Die Maßnahmen zur Verhütung einer raschen Ausbreitung von SARS-CoV-2 erfolgen, um einer Überlastung des Gesundheitssystems und damit einer unzureichenden Versorgung und dem möglichen Tod von Menschen vorzubeugen. Durch die erhebliche Einschränkung des öffentlichen und sozialen Lebens werden viele Familien in den kommenden Wochen notgedrungen mehr Zeit denn je auf engem Raum verbringen. Die Situation kann zu Stress, Konflikten, Übergriffen und Gewalthandlungen führen.

Für Menschen, für die ihr Zuhause bereits jetzt ein von Angst und Gewalt geprägter Ort ist, kann es zu Eskalationen und damit einer massiven Erhöhung der Gefährdung kommen. Neben der Einschränkung des Bewegungsradius können die Maßnahmen weiteren Stress zur Folge haben: ökonomischer Druck, Existenzängste, soziale Isolation, das Gefühl von Kontrollverlust oder andere hohe (Arbeits-)Belastungen. Zahlreiche Studien zeigen, dass ökonomische Krisen und sozialer Stress die Zunahme häuslicher Gewalt begünstigen.

1 In China zeigt sich bereits jetzt, dass seit Inkrafttreten der Ausgangssperren Frauen doppelt so häufig wegen häuslicher Gewalt die Polizei rufen. Laut der Pekinger Frauenrechtsorganisation „Weiping“ hat sich die Zahl der Beschwerden von Betroffenen sogar verdreifacht.

2 Wir gehen davon aus, dass es auch in Deutschland vermehrt zu Übergriffen und Gewalttaten in Familien und vor allem gegenüber Frauen, Kindern und Schutzbedürftigen kommen wird. 

Betroffene häuslicher Gewalt benötigen auch jetzt Ihre Solidarität und Unterstützung!  Daher bitten wir Sie dringend auch und gerade in Zeiten der Corona-Krise:

Machen Sie Informationen für Betroffene in Ihrer Einrichtung zugänglich!  Hängen Sie Plakate auf, legen Sie Informationsmaterialien aus – am besten auf den Toiletten.

Vermitteln Sie Gewaltbetroffene bei Bedarf an das Berliner Hilfesystem weiter!  Die wichtigsten Anlaufstellen finden Sie auf der nächsten Seite.

Achten Sie auf Hinweise für häusliche Gewalt!  Auffälligkeiten im Umgang der Patient:in mit Verletzungen, Beschwerden oder Schwangerschaft?  Kontrollverhalten der Begleitperson? Mehrzeitige Verletzungen? Abwehrverletzungen?

Sprechen Sie Patient:innen bei Verdacht auf häusliche Gewalt aktiv und konkret an!  „Ich möchte Ihnen nicht zu nahe treten, aber ich kenne solche Verletzungen auch als Folge von Schlägen.“  „Sie wirken ängstlich. Was macht Ihnen Angst? Fürchten Sie sich vor ihrem Partner?“

Unterstützen Sie Betroffene, wenn sie Ihnen von häuslicher Gewalt berichten!  Hören Sie zu. Seien Sie verständnisvoll und machen Sie nicht die Betroffene verantwortlich.   Positionieren Sie sich klar: Gewalt ist nie in Ordnung!                                                           

Bei Signal erhalten sie kostenlos zahlreiche Informationsmaterialien für Fachkräfte und Betroffene, u.a. 

– Notfallkarten im Chipkartenformat für Betroffene mit wichtigen Anlaufstellen in Berlin,  – Plakate für ihre Einrichtungen, die Betroffene ermutigen, sich Hilfe zu holen, – „Tischkarte“ für Sie und Ihre Kolleg*innen mit Ablaufdiagramm in Fällen häuslicher Gewalt, – Vordruck für die gerichtsverwertbare Dokumentation von Verletzungen, uvm.